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Geschichte der Gemeinde Ebenheim

Geschichte der Gemeinde Ebenheim

übernommen aus: Geschichete des gothaischen Landes von Dr. August Beck 1875

Ebenheim, Pfarrdorf an der Nesse, zum Justizamte Wangenheim zu Friedrichswerth, im Landratsamte Waltersausen gehörende Gemeinde, liegt auf einer Anhöhe und grenzt an die Fluren von Weingarten, Sonneborn, Mechterstädt, Burla, Hastrungsfeld, Ettenhausen und Hayna. Es ist 2 St. von Waltershausen und 3. St. von Gotha und Eisenach entfernt und gehört zu den ältesten Ortschaften des gothaischen Landes.
Der Sage nach sollen schon im Jahre 454 die Herren von Erfa hier eine Kemenate und um dieselbe ein Dorf gebaut haben, was Nebenhayn geheißen habe. Eine Ableitung des Wortes soll von Eibenhain (Holzung von Eibenbäumen)kommen, die sehr verbreitet waren.
Die Herren von Erfa wurden vom Abte zu Fulda mit der Gerichtsbarkeit beliehen.
Ihre Hauptnahrung gewinnen die Einwohner aus dem Ackerbau und der Viehzucht. Unter den Getreidearten gedeihen Weizen und Hafer besser als Roggen. Die Gemeinde besitzt außer einer Hufe Land einige gute Wiesen und eine gute Trift, mehrere gute Brunnen, einen Teich unter den Krautmaßen und einige Schwemmen, so daß, obwohl es auf einer Anhöhe liegt, Wassermangel nicht leicht eintreten kann.
Hans von Erfa verkaufte im Jahre 1472 (Sonnabend nach dem neuen Jahre) den Ort mit anderen Dörfern dem Ritter Dietrich von Hopfgarten für 4000 Fl. (Florin Gulden), und das Stift zu Fulda belieh die Herren von Hopfgarten damit im Jahre 1474.
Die Kirche mit dem danebenstehenden Turm ist im Jahre 1601 neu erbau wurden. Ein Teil der Nordwand stammt aus der Zeit Karolinger(siehe Fenster) .
Auf dem Turme hängen drei Glocken, die noch aus der Zeit des Papstturmes herrühren und 1482 gegossen sind. Das Pfarrhaus ist auch sehr alt, das Schulhaus aber im Jahre 1734 auf Kosten der Gemeinde neu erbaut worden, was die vielen Frohndienste umgerechnet einen Kostenaufwand von 345 Fl verursachte.

Wegen der Braugerechtigkeit,welche die Gemeinde vor alten Zeiten besaß (die Dokumente befanden sich darüber im Archive zu Coburg) im vorigen Jahundert (18.Jahrhundert) wieder in Ausführung bringen wollte, entstand ein langwieriger Prozeß mit den Städten Gotha und Waltershausen, den die Gemeinde Ebenheim gewinnem konnte. Darauf ließ der Herzhog ein neues Brauhaus (der genaue Standpunkt konnte noch nicht ermittelt werden) bauen.

Der Dreißigjährige Krieg brachte dem Ort fast unerschwingliche Lasten; die Einwohner mußten in wenigen Jahren 14797 Gulden für die Kriegsheere aufbringen und später in dem siebenjährigen Kriege, hatte die Gemeinde in den Monaten September und Oktober 1757 wieder 2264 Fl. für Lieferungen an die französichen Truppen zu zahlen.
In neuerer Zeit (1840) traten die Herren von Hopfgarten ihre zustehende Gerichtsbarkeit an das regierende Haus Coburg und Gotha ab.
Ebenso wurden im Jahre 1862 die Erbzinsen der Pfarrei und der Schule, bestehend aus Geldabgaben auf Wohnhäuser und Ländereien im fünfundzwanzigfachen Betrage abgelöst. Das Ablösungsprotokoll der Pfarrei betrug 82 Rthlr., das der Schule 12 Rthlr.
Im Jahre 1849 wurde der Klingelbeutel in der Kirche abgestellt, 1862 das Reichsgeld fixiert. Endlich verdient noch bemerkt zu werden, daß im Jahre 1860 sich ein landwirtschaftlicher Verein hier bildete.

Ein Filial von Ebenheim ist das Dorf Weingarten.

© Michael Berkner E-Mail

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